Die Jusos Nürnberg fordern, dass Gymnasien sich verpflichten den Schüler*innen bereits ab Anfang der Mittelstufe die Befreiung für ein freiwilliges einwöchiges Praktikum zu ermöglichen, neben dem von der Schule verpflichtenden Praktikum in der neunten Klasse.
Je mehr Praktika man absolviert, desto besser kann man erkennen, ob persönliche Interessensgebiete tatsächlich als ein zukünftiger Beruf in Frage kommen. Für die Weiterbildung der Schüler*innen in der Frage der Berufs- und Studienorientierung ist das einwöchige Pflichtpraktikum in der neunten Klasse alleine ungenügend. Die in der Oberstufe einsetzenden P-Seminare ändern daran nicht viel, weil sie einerseits viel zu spät mit der Berufs- und Studienorientierung beginnen und andererseits überwiegend ein theoretisches Wissen und Erfahrungen vermitteln. In der Oberstufe beginnt der Marathon des Punktesammelns für das Abitur, die Schüler*innen stehen unter enormen Druck, auch zeitlichem. Zusätzlich belastet viele die Unsicherheit über den Weg nach dem Abitur. Diese Unsicherheit könnte mit einer früher einsetzenden Berufs- und Studienorientierung genommen werden. So sollte allen Schüler*innen, auf Verlangen, ein zusätzliches Praktikum von einer Woche in der Mittelstufe gewährt werden, damit sie einen besseren Einblick in das Berufsleben kriegen und auch ihre eigenen Erfahrungen vergleichen können. Diese Erfahrungen, die man während eines Praktikums erlangt, sind entscheidend für ihre Persönlichkeits- und Charakterbildung und tragen essentiell zur Entscheidung über einen zukünftigen Berufsweg bei. Gerade bei Schüler*innen, die das Gymnasium nach der neunten oder zehnten Klasse verlassen, ist eine dementsprechende Berufsorientierung unerlässlich, da sie dazu ohne praktisches und theoretisches Wissen von der Schule gehen.