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Stationäre Versorgung

Wir werden für gesunde Krankenhäuser und eine moderne medizinische Versorgung in Stadt und Land sorgen. Hierfür werden wir eine flächendeckende und innovative stationäre und sektorenverbindende Versorgung sicherstellen.

Kleinere Krankenhausstandorte dürfen nicht einfach ohne Alternativen geschlossen werden. Wir werden die Zusammenarbeit von bestehenden Kliniken fördern. Kleinere Kliniken sollen die Möglichkeit bekommen, sich zu regionalen Gesundheitszentren zu entwickeln. Diese können eine stationäre Grundversorgung sowie ambulante und pflegerische Angebote umfassen. Gleichzeitig wollen wir Versorgung auf höchstem Niveau in spezialisierten stationären Zentren.

Zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum werden wir für eine bedarfsgerechte Grundfinanzierung der Vorhaltekosten von Kliniken sorgen. Der Freistaat muss seiner Investitions- und Steuerungsverpflichtung im stationären Bereich nachkommen. Insbesondere werden wir hierbei staatliche Investitionen in bezahlbaren Wohnraum für Klinikpersonal und in energetische Sanierungen der Krankenhäuser tätigen. Kommunale und freigemeinnützige Versorgungsinitiativen werden wir besonders fördern.

Wir setzen uns für eine Gesundheitsversorgung ein, die sich nicht am Profit, sondern am medizinischen Bedarf orientiert. Gleichzeitig werden wir Geburtskliniken und geburtshilfliche Abteilungen flächendeckend sichern und die Versorgung mit ambulanten und stationären Hebammenleistungen sicherstellen.

Wir bauen das Sonderprogramm für Forschung und deren Anwendung gegen die Ausbreitung multiresistenter Keime aus.

Wir werden die ambulante und stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen sichern und ausbauen. Defizite im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. –psychotherapie werden wir beheben.

Wir werden ambulante, tagesklinische und stationäre Versorgung innerhalb derselben Struktur ermöglichen (z.B. als Medizinisches Versorgungszentrum oder Integriertes Regionales Versorgungszentrum) und die Barrierefreiheit in der ambulanten Versorgung verbessern und sichern.

Wir werden den Masterplan Medizinstudium 2020 auch in Bayern umsetzen und mehr Studienplätze in Humanmedizin und Anreize zur Niederlassung in ländlichen und benachteiligten Regionen schaffen.

Auch die zahnärztliche Versorgung werden wir flächendeckend und verlässlich sicherstellen.

Wir führen eine flächendeckende Gesundheitsplanung ein, die von der Krankenhausplanung, Pflegeheime, Hausarztabdeckung, Fachärtz*innen, etc. Alle Bereiche abdeckt. Wir sehen Gesundheit und Pflege als ein wesentlich besser zu verzahnendes Gesamtsystem an, das vom Standes- und Säulendenken zu befreien ist. Das gilt auch für die Organisation, Bedeutung und Wertschätzung der dort zu leistenden Arbeit von Dienstleistungen wie Laboren, Hygiene und Reinigung, helfenden, pflegerischen oder ärztlichen Tätigkeiten, von Heilung bis Rehabilitation.

 

Pflegerische Versorgung

Wir brauchen Pflege mit Zukunft. Dazu gehören neue Pflegeplätze, gute Arbeitsbedingungen und Unterstützung für die Pflege daheim. Hierbei setzen wir auf Investitionen in die Pflege und eine wirksame Unterstützung der pflegenden Angehörigen. Wir wollen eine gute Ausbildungsvergütung für alle nicht akademischen Gesundheitsberufe und durchgängige Aus- und Weiterbildungen in der Pflege von der Ausbildung bis zu Promotion. Forschung in den Therapieberufen und in der Pflege werden wir besonders fördern.

Wir werden uns für eine angemessene Entlohnung, bessere Aufstiegschancen und Möglichkeiten zur Weiterbildung in den Pflegeberufen einsetzen. Gleichzeit stehen wir an der Seite der Gewerkschaften bei der Schaffung einer flächendeckenden Tarifbindung für alle Beschäftigten in den Pflegeberufen. Ebenfalls setzen wir uns für eine Reduzierung der Arbeitsbelastung in der Pflege durch kürzere, verlässliche und familienfreundlichere Arbeitszeiten ein. Um mehr Pflegekräfte zu gewinnen werden wir den Wiedereinstieg in den Pflegberuf finanziell fördern und uns gezielt für die Aufnahme und vereinfachte Anerkennung ausländischer Pflegekräfte einsetzen.

Wir werden Pflegende Angehörige zum Beispiel durch Einführung einer Lohnersatzleistung, umfassende und flächendeckende Beratungsangebote in Pflegestützpunkten sowie den Ausbau von Entlastungsangeboten entlasten. Im Bundesrat setzen wir uns für eine solidarische, bedarfsgerechte Pflegeversicherung ein, mit einer Deckelung der Eigenbeteiligung vom ersten Monat der Pflegebedürftigkeit an. Wir werden den Kostendruck für Pflegebedürftige mindern und die Investitionskosten in den Heimen staatlich finanzieren und ein Förderprogramm für Pflegehotels auflegen, damit Pflegebedürftige mit ihren Angehörigen gemeinsam verreisen können.

 

Ersetzen Zeile 586 bis 663:

Wir sehen Gesundheitsversorgung und Pflege als zusammenhängenden Bereich der Daseinsvorsorge. Die gegenwärtige Profitorientierung und das Denken in verschiedenen Säulen von niedergelassenen Ärzten, ambulanter und stationärer Versorgung, Pflege, Rehabilitation und den verschiedenen Fachbereichen, Hierarchien verschiedener Berufs- und Standesgruppen ist ineffizient und teuer. Daher werden wir die Idee der Gesundheitsregionen, die eine integrierte flächendeckende Versorgung in Stadt und Land anstreben sollen, gemeinsam mit den Gebietskörperschaften und den Krankenkassen nutzen und weiterentwickeln.

Wir streben für den ganzen Freistaat eine flächendeckende Gesundheitsplanung vom Hausarzt über Fachärzte, Zahnmedizin, öffentlich organisierte medizinische Gesundheitszentren, Krankenhäuser, Pflege und Rehabilitation an. Die gesamte dort zu leistende Arbeit schätzen wir als gleichwertig und unverzichtbar ein. Sie bedarf unserer Wertschätzung, entsprechender Bezahlung und menschlicher Arbeitsbedingungen.

Die aktuell anstehende Krankenhausreform werden wir konstruktiv begleiten. Sie bietet die Chance, Ökonomisierung, Privatisierung und Profitorientierung zu überwinden. Die Dominanz der Fallpauschalen ist zugunsten einer flächendeckenden, hochwertigen und sektorenübergreifenden Versorgung zu brechen. Kleinere kommunale Kliniken in ländlichen Regionen wollen wir bei der Spezialisierung und der Kooperation systematisch unterstützen.

Voraussetzung für den Erhalt und den Ausbau von Spitzenmedizin ebenso wie von kleinen Einrichtungen ist eine langfristige, bedarfsgerechte Krankenhausplanung mit der Ausstattung durch die notwendigen Investitionsmittel. Letztere müssen beispielsweise auch die energetische Sanierung der Gebäude und bezahlbaren Wohnraum für die Beschäftigten abdecken.

Wir werden den „Masterplan Medizinstudium 2020“ auch in Bayern umsetzen und mehr Studienplätze und Anreize zur Niederlassung von Ärzten und Ärztinnen in ländlichen und benachteiligten Regionen, auch durch die Förderung neuer Formen der Kooperation, schaffen. Analog investieren wir auch in die Ausbildung in den Pflegeberufen und den anderen Gesundheitsberufen; wir werden Pflegeschulen regional ausbauen und stärken. Wir sichern die Qualität und die Ausbildungsbedingungen, sorgen für Durchlässigkeit, geregelte Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten.

Gute medizinische und pflegerische Versorgung hängt von der Arbeit der dort Beschäftigten ab.

Angesichts des Kräftemangels, des steigenden Bedarfes und der chronischen Überlastung des Personals bedarf es besonderer Anstrengungen: Reduzierung der Belastungen durch verbindliche Regeln bei der Personalbemessung und Personalausstattung, entlastende Arbeitszeitregelungen, auf den spezifischen Bedarf ausgerichtete Kinderbetreuung, Anreize zum Wiedereinstieg in den Beruf und zur Aufstockung von Teilzeitarbeit.

Der Bedarf an Pflege- und Gesundheitsleistungen wird in den nächsten Jahren dynamisch wachsen. Der Freistaat trägt auch im Bereich der Pflegedienste und -Einrichtungen eine hohe Verantwortung. Diese kann weder dem Markt noch den Kommunen überlassen bleiben. Er kann und muss Pflegebedürftige und ihre Angehörigen beispielsweise durch umfassende, wohnortnahe Beratungsangebote, Pflegestützpunkte und bedarfsgerechte Dienstleistungsangebote entlasten. Durch laufendes Monitoring ist zu erheben, wie sich das Angebot in Relation zum Bedarf entwickelt.

Wir werden den Kostendruck für pflegebedürftige Menschen mindern, die Investitionskosten in den Einrichtungen mitfinanzieren, und ein Förderprogramm für Pflegehotels auflegen, damit Pflegebedürftige und ihre Angehörigen auch gemeinsam verreisen können. Auf Bundesebene setzen wir uns für eine solidarische Pflegevollversicherung ein. In einem ersten Schritt brauchen wir eine Deckelung der Eigenbeteiligungen.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme in der Version der Antragskommission
Version der Antragskommission:

Stationäre Versorgung
Wir sehen Gesundheitsversorgung und Pflege als zusammenhängenden Bereich der Daseinsvorsorge. Wir werden für gesunde Krankenhäuser und eine moderne medizinische Versorgung in Stadt und Land sorgen. Die aktuell anstehende Krankenhausreform werden wir konstruktiv begleiten. Sie bietet die Chance, Ökonomisierung, Privatisierung und Profitorientierung zu überwinden. Die Dominanz der Fallpauschalen ist zugunsten einer flächendeckenden, hochwertigen und sektorenübergreifenden Versorgung zu brechen.

Kleinere Krankenhausstandorte dürfen nicht einfach ohne Alternativen geschlossen werden. Wir werden die Zusammenarbeit von bestehenden Kliniken fördern. Kleinere Kliniken sollen die Möglichkeit bekommen, sich zu regionalen Gesundheitszentren zu entwickeln. Diese können eine stationäre Grundversorgung sowie ambulante und pflegerische Angebote umfassen. Gleichzeitig wollen wir Versorgung auf höchstem Niveau in spezialisierten stationären Zentren.
Zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum werden wir für eine bedarfsgerechte Grundfinanzierung der Vorhaltekosten von Kliniken sorgen. Der Freistaat muss seiner Investitions- und Steuerungsverpflichtung im stationären Bereich nachkommen. Insbesondere werden wir hierbei staatliche Investitionen in bezahlbaren Wohnraum für Klinikpersonal und in energetische Sanierungen der Krankenhäuser tätigen. Kommunale und freigemeinnützige Versorgungsinitiativen werden wir besonders fördern.

Wir setzen uns für eine Gesundheitsversorgung ein, die sich nicht am Profit, sondern am medizinischen Bedarf orientiert. Gleichzeitig werden wir Geburtskliniken und geburtshilfliche Abteilungen flächendeckend sichern und die Versorgung mit ambulanten und stationären Hebammenleistungen sicherstellen.
Wir bauen das Sonderprogramm für Forschung und deren Anwendung gegen die Ausbreitung multiresistenter Keime aus.
Wir werden die ambulante und stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen sichern und ausbauen. Defizite im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. –psychotherapie werden wir beheben.

Wir werden ambulante, tagesklinische und stationäre Versorgung innerhalb derselben Struktur ermöglichen (z.B. als Medizinisches Versorgungszentrum oder Integriertes Regionales Versorgungszentrum) und die Barrierefreiheit in der ambulanten Versorgung verbessern und sichern.
Wir werden den Masterplan Medizinstudium 2020 auch in Bayern umsetzen und mehr Studienplätze in Humanmedizin und Anreize zur Niederlassung in ländlichen und benachteiligten Regionen schaffen. Analog investieren wir auch in die Ausbildung in den Pflegeberufen und den anderen Gesundheitsberufen; wir werden Pflegeschulen regional ausbauen und stärken. Wir sichern die Qualität und die Ausbildungsbedingungen, sorgen für Durchlässigkeit, geregelte Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten.

Auch die zahnärztliche Versorgung werden wir flächendeckend und verlässlich sicherstellen.
Wir führen eine flächendeckende Gesundheitsplanung ein, die von der Krankenhausplanung, Pflegeheime, Hausarztabdeckung, Fachärtz*innen, etc. Alle Bereiche abdeckt. Wir sehen Gesundheit und Pflege als ein wesentlich besser zu verzahnendes Gesamtsystem an, das vom Standes- und Säulendenken zu befreien ist. Das gilt auch für die Organisation, Bedeutung und Wertschätzung der dort zu leistenden Arbeit von Dienstleistungen wie Laboren, Hygiene und Reinigung, helfenden, pflegerischen oder ärztlichen Tätigkeiten, von Heilung bis Rehabilitation.

Pflegerische Versorgung
Wir brauchen Pflege mit Zukunft. Dazu gehören neue Pflegeplätze, gute Arbeitsbedingungen und Unterstützung für die Pflege daheim. Hierbei setzen wir auf Investitionen in die Pflege und eine wirksame Unterstützung der pflegenden Angehörigen. Wir wollen eine gute Ausbildungsvergütung für alle nicht akademischen Gesundheitsberufe und durchgängige Aus- und Weiterbildungen in der Pflege von der Ausbildung bis zu Promotion. Forschung in den Therapieberufen und in der Pflege werden wir besonders fördern.

Wir werden uns für eine angemessene Entlohnung, bessere Aufstiegschancen und Möglichkeiten zur Weiterbildung in den Pflegeberufen einsetzen. Gleichzeit stehen wir an der Seite der Gewerkschaften bei der Schaffung einer flächendeckenden Tarifbindung für alle Beschäftigten in den Pflegeberufen. Ebenfalls setzen wir uns für eine Reduzierung der Arbeitsbelastung in der Pflege durch kürzere, verlässliche und familienfreundlichere Arbeitszeiten ein. Um mehr Pflegekräfte zu gewinnen werden wir den Wiedereinstieg in den Pflegberuf finanziell fördern und uns gezielt für die Aufnahme und vereinfachte Anerkennung ausländischer Pflegekräfte einsetzen.

Wir werden Pflegende Angehörige zum Beispiel durch Einführung einer Lohnersatzleistung, umfassende und flächendeckende Beratungsangebote in Pflegestützpunkten sowie den Ausbau von Entlastungsangeboten entlasten. Im Bundesrat setzen wir uns für eine solidarische, bedarfsgerechte Pflegeversicherung ein, mit einer Deckelung der Eigenbeteiligung vom ersten Monat der Pflegebedürftigkeit an. Wir werden den Kostendruck für Pflegebedürftige mindern und die Investitionskosten in den Heimen staatlich finanzieren und ein Förderprogramm für Pflegehotels auflegen, damit Pflegebedürftige mit ihren Angehörigen gemeinsam verreisen können.